Verteidiger haben das Wort – Machetenprozess: Kritik an Forderung nach lebenslanger Haft
Der folgende Beitrag wurde am 15.03.2025 auf hna.de veröffentlicht. Rechtsanwalt Mustafa Üstün ist an dem Verfahren als Wahlverteidiger beteiligt.
Fünf Täter hatten im Dezember 2023 einen Raubüberfall in Wabern begangen und dem Opfer mit einer Machete die rechte Hand fast abgehackt.
Wabern/Kassel – Als völlig überzogen geißelten im sogenannten Machetenprozess vor dem Landgericht Kassel die Verteidiger die Forderung der Staatsanwaltschaft, nach der drei Mandanten lebenslang in Haft kommen sollen. Den von Staatsanwältin Kremser-Bach erfüllten Tatbestand des versuchten Mordes sahen die fünf Rechtsanwälte nicht. Wie berichtet, hatten fünf Täter im Dezember 2023 einen Raubüberfall in Wabern begangen und dem Opfer mit einer Machete die rechte Hand fast abgehackt. Außerdem wurde der Mann mit Hammer und Pistole schwer misshandelt.
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Mustafa Üstün, Verteidiger des Beschuldigten, der dem Opfer mit der Machete fast die Hand abtrennte, räumte den Tatbestand des schweren Raubes unstrittig ein. Dennoch gebe es Argumente, die für den Angeklagten eine Strafminderung zur Folge hätten. So seien durch seine frühen Aussagen die Ermittlungen erst richtig angelaufen. Glaubhaft habe er als einziger Angeklagter gegenüber der Mutter des Opfers seine Reue ausgesprochen, und auch er sei durch den hohen Drogen- und Alkoholkonsum enthemmt gewesen. Zudem stellte Üstün infrage, dass es sich bei dem Machetenschlag um einen gezielten Hieb handelte. Vielmehr liege der Verdacht nahe, dass sich sein Mandant gegen einen vermuteten Messerstich des Beraubten wehren wollte. Der Rechtsanwalt beantragte vier Jahre und sechs Monate Haft und ebenfalls die Einweisung in eine Suchtklinik.
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